Für die Auswahl des geeigneten Linearkugellagers sind zunächst der zur Verfügung stehende Bauraum, der gewünschte Hub sowie die aufzunehmende Last zu berücksichtigen. Die unten aufgeführten Werte dienen zur Orientierung bei der Auswahl der geeigneten Schienen-Nenngrößen.
Die Angaben über die Belastbarkeit sind unverbindliche Richtwerte unter Ausschluss jeglicher Haftung. Sie stellen generell keine Beschaffenheitszusage dar. Ob ein Produkt für den jeweiligen Einsatzfall geeignet ist, muss in jedem Einzelfall vom Anwender ermittelt werden. Umgebungseinflüsse und Alterung können die angegebenen Werte beeinflussen.
Für Teleskop-Linearkugellager, die aus zwei zusammengesetzten Linearkugellagern bestehen, werden keine Angaben zu den zulässigen Lastmomenten gemacht, da diese in der Regel für paarige Anwendungsfälle verwendet werden. Dabei treten derartige Belastungen nur in geringem Maß auf, da i. d. R. davon ausgegangen werden kann, das die Umgebungskonstruktion eine ausreichende Steifigkeit aufweist. Grundsätzlich ist die Einleitung von Lastmomenten in gewissen Grenzen zulässig.
Statische Belastung und Durchbiegung
Die in den Tabellen angegebenen Belastungswerte beziehen sich auf eine maximal zulässige Kraft, die in der Mitte der voll ausgefahrenen Profilschiene am dritten Segment angreifen darf. Bei Einhaltung der genannten Werte tritt bei ausgezogenem Teleskop-Linearkugellager am Ende der Läuferleiste bzw. der Laufschiene eine geringe Durchbiegung auf. Diese hat in der Regel keinen nachteiligen Einfluss auf die Funktion der Anwendung. Bei Bedarf können Richtwerte auf Anfrage genannt werden.
Befestigungsschrauben, Belegung der Befestigungsbohrungen
Standardmäßig werden Senkschrauben DIN 7991-10.9 zur Befestigung eingesetzt, die mit den dafür vorzusehenden Anzugsdrehmomenten zu montieren sind. Je nach Ausführung können unter Umständen nicht alle Befestigungsbohrungen erreicht / belegt werden. Im Allgemeinen dürfen diese Bohrungen ungenutzt bleiben. In Ausnahmefällen, insbesondere bei beidseitigem Hub können durch Lösen von Anschlagschrauben und entsprechend weitem Ausziehen der Läuferleiste, die Befestigungsbohrungen erreicht werden. Anschließend werden die Anschlagschrauben wieder eingesetzt.
Verfahrgeschwindigkeit, Käfigschlupf
Die Verfahrgeschwindigkeit von Linearkugellagern darf bis 0,8 m/s betragen, Anwendungsfall und die Einbaulänge haben einen Einfluss auf diesen Wert. Bei schnellen Richtungswechseln und hohen Beschleunigungskräften kann besonders bei langen Kugelkäfigen, in ungünstigen Fällen, Käfigschlupf auftreten. Dabei bewegt sich der Käfig nicht synchron mit der halben Geschwindigkeit der Läuferleiste mit, sondern verliert durch Verrutschen nach und nach seine richtige Positon. In solchen Fällen ist nach Möglichkeit das Fahren eines Leerhubes bis zum Ende des Verfahrwegs zur Rückpositionierung des Käfigs vorzusehen.
Laufrollenführungen ermöglichen eine zuverlässige und wirtschaftliche lineare Bewegung von Baugruppen. Sie zeichnen sich durch wartungsarmen Betrieb, lange Lebensdauer, dynamisches Laufverhalten sowie einen geräuscharmen Lauf aus. Durch diese Eigenschaften werden Laufrollenführungen zu unverzichtbaren Komponenten für leistungsfähige und sichere Vorrichtungen und Anlagen mit niedrigem Energiebedarf.
Das Programm umfasst alle benötigten Komponenten für den Aufbau von Laufrollenführungen die kompakt und montagefreundlich sind. Grundsätzlich bestehen alle Laufrollenführungen aus einer äußeren Laufschiene in der sich innenliegend Laufrollen bzw. Rollenläufer bewegen.
Laufschienen stellen die Grundlage von Laufrollenführungen dar. Sie können als Fest- oder Loslagerversion ausgeführt sein, wobei die Festlagervariante die innerhalb der Schiene laufenden Rollen in zwei Ebenen führt während die Loslager-Laufschiene dies nur in einer Ebene tut. Durch die Kombination beider Versionen können vorhandene Fluchtungs- und Parallelitätsfehler der Anschlusskonstruktion kompensiert werden. Aufwändige Vorarbeiten durch präzise Bearbeitung von Umgebungsteilen können so minimiert werden. Beide Laufschienenversionen lassen sich auf zwei Arten befestigen: Zylindrische Senkungen mit Flachkopfschrauben oder 90°-Kegelsenkungen zur selbstzentrierenden Montage stehen zur Auswahl.
Bei den Rollenläufern stehen 3 Bauformen zur Verfügung die sich durch die radiale oder axiale Montagemöglichkeit, durch den Werkstoff und den Grad der Abdichtung von einander unterscheiden. Alle Rollenläufer sind mit 3 Laufrollen ausgestattet, wobei die mittlere immer mit einem exzentrisch verstellbaren Lagerzapfen zur Festlegung des Spiels bzw. der Vorspannung innerhalb der Laufschiene geliefert wird. Je nach Version der Laufschiene ist an beiden Enden des Rollenläufers ein entsprechender Abstreifer montiert.
Laufrollen sind von ihrem Aufbau mit Rillenkugellagern vergleichbar, ein nicht demontierbar eingesetzter Lagerzapfen dient der Befestigung.
Laufrollen und Abstreifer können für spezielle Anwendungen auch unabhängig von den Rollenläufern unter separaten Normen geliefert werden.
Alle Ausführungen sind in den Laufschienen-Nennmaßen h1 = 18, 28, 35 und 43 mm erhältlich und können über den Standardbereich hinaus in Längen bis 3600 mm am Stück und darüber aus zusammengesetzten Laufschienen für individuelle Anforderungen geliefert werden.
Um maximale Flexibilität zu garantieren, bestehen Linearkugellager aus den unten angeführten Bestandteilen. Abhängig von den Anforderungen, können die geeigneten Bestandteile in der gewünschten Qualität geliefert werden. Da Linearkugellager und Rollenläufer in vielen Anwendungen separat montiert werden müssen, werde diese Produkte nicht zusammengebaut und separat verpackt geliefert.
Auf Anfrage sind vormontierte Laufrollenführungen, inklusive Laufschienen GN 2422 und Rollenläufer GN 2424 verfügbar.